1881
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Hermann Zilcher wird am 18. August als
ältestes Kind der
Eheleute Paul und Luise
Zilcher in
Frankfurt am Main geboren
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1884
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Erste Kompositionsversuche, die vom Vater
aufgezeichnet werden
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1886
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Erster Klavierunterricht bei seinem Vater
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1888
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Hermann Zilcher wird eingeschult, er improvisiert im
Musikunterricht zum einstimmigen Gesang eine zweite Stimme
und beweist damit frühzeitig seine Musikalität
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1896
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Zilcher entscheidet sich, Musiker zu werden und
lernt deshalb zusätzlich Geige. Sein Vater veranstaltet
für ihn ein erstes öffentliches
Konzert, in dem er unter anderem Werke von Chopin und eigene
Kompositionen vorträgt
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1897
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Eintritt in das Hoch’sche Konservatorium
in Frankfurt. Hermann wird einer der letzten Schüler von Clara Schumann. Danach Schüler des angesehenen Pianisten
Professor James
Kwast, in Kontrapunkt und Formenlehre kommt Hermann Zilcher zu
Professor Iwan Knorr, Bernhard Scholz (der Konservatoriumsdirektor)
nimmt Hermann in seine Kompositionsklasse auf
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1900
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Erste Konzertreise zusammen mit dem
„Frankfurter Streichquartett“ nach Spanien
Zilcher macht sein Abschlussexamen und bekommt den Mozartpreis
verliehen (vierjähriges Stipendium für Komponisten
der Stadt Frankfurt)
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1901
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Hermann Zilcher heiratet seine Studienkollegin
Margarete Demmering und geht nach Berlin, um Karriere zu
machen. Bald wird er einer der gesuchtesten Begleiter für
Sänger und Instrumentalisten. Wichtig wird für ihn
ist die Begegnung mit dem russischen
Geiger-Ehepaar Petschnikoff, dem Zilcher sein Konzert für zwei
Violinen op. 9 widmet. Es folgt eine Konzertreise in die Vereinigten
Staaten als Begleiter des
10jährigen Geiger-Wunderkindes Franz von Vecsey (1893-1935).
Beginn der Vertonung des Traum- und Tanzspiels
„Fitzebutze“ von Richard Dehmel. Er wird (noch vor Elly
Ney) Preisträger des Mendelssohn-Wettbewerbes im Fach Klavier.
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1905
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Hermann Zilcher wird Klavierlehrer am
Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main
In seiner Frankfurter Zeit tritt Zilcher der
Freimaurerloge „Sokrates zur Standhaftigkeit“ bei.
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1906
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Sein Sohn Heinz-Reinhart (1906-1967) wird
geboren, der später wie sein Vater Musik studiert und Dirigent
wird
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1908
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Zilcher nimmt eine Klavierprofessur an der
„Akademie der Tonkunst“ in München an,
später auch eine Professur in Komposition. Er
übernimmt die Leitung des „Neuen
Orchestervereins“, einer Laienvereinigung von
Ärzten, Offizieren, Beamten und Malern. Hermann Zilcher ist
Mitglied des „Magischen Zirkels“.
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1913
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Uraufführung der
„Liebesmesse“ in Straßburg durch Hans
Pfitzner
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1914
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Nach der zerbrochenen Ehe mit Margarete Demmering
heiratet er nun die Journalistin Sophie Seyboth. Für Otto
Falckenberg schreibt er die Bühnenmusik zu Shakespeares
„Wie es
euch gefällt“.
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1917
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Einberufung zur Landwehr. Die Ausbildung nimmt
ihn gesundheitlich so sehr mit, dass er Ende des Jahres
wieder
entlassen wird
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1918
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Zilcher erreicht mit seinem Klavierquintett
cis-moll op. 42 den Höhepunkt seines Kammermusikschaffens;
es gilt als letztes vollendetes spätromantisches Werk dieser
Gattung
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1920
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Zilcher geht nach Würzburg und nimmt
dort die Stelle als Direktor des Staatskonservatoriums, der
ältesten Musikschule Deutschlands an. Er vermählt
sich mit der Schauspielerin Luise Henrich
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1921
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Tochter Eva wird geboren, die wie ihre Mutter
Schauspielerin wird und als Mitglied des Wiener Burgtheaters zu hohem
Ansehen gelangt. Zilcher führt die
„Würzburger Musik- und
Theaterwoche“ ein. Eine erste Zilcher-Biographie wird vom
Dirigenten Hans Oppenheim
veröffentlicht.
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1922
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Zilcher gründet das Würzburger
„Mozartfest“, damals noch
„Mozartwoche“ genannt, seine Tätigkeit als
Pianist konzentriert sich mehr auf die
Kammermusik. Gründung des „Zilcher-Trios“
mit Adolf
Schiering (Violine), Ernst Chanbley (Violoncello) – nach
dessen Tod Franz Faßbaender.
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1924
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Die Bayerische Staatsregierung ehrt Zilcher mit
dem
Titel eines Geheimen Regierungsrates, die Medizinische
Fakultät der Universität Würzburg macht ihn
zu ihrem Ehrendoktor.
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1926
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Heirat mit der Sängerin Margarete
Kiesekamp
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1928
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Sohn Fritz Helmut wird geboren
Ende der 20er Jahre gründet Zilcher das
Würzburger Kammerorchester
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1933
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Nachdem der Würzburger Konservatoriums-Professor
Rudolf Lindner im Rahmen des "Gesetzes zur Wiederherstellung des
Berufsbeamtentums" vom bayerischen Reichsstatthalter Ritter von Epp aus
seiner Lehrtätigkeit entlassen worden ist, bemüht sich
Zilcher im Münchener Kultusministerium - laut
Gesprächsprotokoll vom 25.8.1933 - um die
Rückgängigmachung der Kündigung "seines" Professors, den
er als hervorragend beurteilt. Zilcher lag der Antisemitismus der
Nationalsozialisten fern; auch ist keine einzige antisemitische
Äußerung von ihm überliefert.
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1934
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Zilcher übt in der
„Zeitschrift für Musik“ Kritik
am von Goebbels propagierten NS-Musikideal einer
„stählernen Romantik“.
Komposition eines kleinen Chorwerks mit dem Titel „Gebet
der Jugend“. Das wegen seines affirmativen Textes (aus der Feder des Theologen Prof.
K. M. Kaufmann) problematische Werk blieb eine Ausnahme in Zilchers Œuvre; er komponierte kein weiteres Werk mit regimenahem Text).
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1935
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Am 17. August erlässt Innenminister Frick das
Verbot der Freimaurerei, wodurch sich der Druck auf Zilcher wegen
seiner Logenzugehörigkeit erhöht. Um seine Stellung nicht zu verlieren, gibt er schließlich
dem Drängen des Würzburger Bürgermeisters Dengel nach und stellt einen Antrag auf
Mitgliedschaft in der Partei (nach Aufhebung der am 1. Mai 1933 verhängten Aufnahmesperre
wird Zilcher 1937 automatisch aufgenommen, wobei man den Eintritt im Parteibuch
auf den 1. Mai 1933 zurückdatiert).
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1936
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Überwachung der Privatpost durch die
Gestapo
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1937
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Verleihung des Mainfränkischen Kulturpreises
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1939
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Tochter Helga Zilcher wird geboren
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1941
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150. Todestag von Wolfgang Amadeus Mozart: das
berühmt gewordene „Mozartfest“ findet zum
letzten Mal in einem großen und festlichen Rahmen statt.
Zilcher wird 60 Jahre alt, ihm werden die
„Goethe-Medaille“ für Kunst und
Wissenschft und die „Silberne Stadtplakette der Stadt
Würzburg“ verliehen. Er erhält die
„Goldene Mozart-Medaille“
der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg (eine Ehrung, die bis
heute keinem anderen Komponisten außer Zilcher zuteil wurde)
Zilchers Violinkonzert op. 92 wird in einem Konzert der Berliner
Philharmoniker unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler
uraufgeführt
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1943
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Aufgrund der langjährigen Kontroverse mit
Gauleiter Otto Hellmuth wird Zilcher die Gesamtleitung "seines"
Mozartfestes und der Direktorenposten der Musikschule für
Jugend und Volk von der Reichskammer entzogen.
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1944
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Zilcher nimmt zum letzten Mal am Mozartfest teil,
als Zugabe wählt er die Ouvertüre zur
„Zauberflöte“, mit demselben Werk hatte er
vor 22 Jahren das Fest eröffnet.
Zilcher, der schon seit längerem gesundheitlich
angeschlagen ist, wird vom Fronteinsatz und Arbeitsdienst freigestellt, muß aber
zahlreiche Konzerte zur Truppenbetreuung leisten.
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1945
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Luftangriff auf Würzburg, dabei
fällt das Konservatorium mit dem gesamten
Buch- und Notenbestand (der auch Werke von Zilcher enthielt) in Schutt
und Asche. Zilcher wird aufgrund einer anonymen falschen
Beschuldigung von der US-amerikanischen Militärverwaltung als
Direktor des Würzburger Konservatoriums abgesetzt.
Er muss sich einem Spruchkammerverfahren unterziehen und wird zum
Holzfällen in den Spessart abkommandiert. Dort zieht er sich
zwei Brüche und Herzschwäche zu und verletzt seine
Hände.
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1947
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Zilcher überreicht seinem Sohn Heinz
Reinhart die Partitur zur 5. (letzten) Symphonie.
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1948
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Nach dem Sylvesterabend bei Freunden bricht
Zilcher auf seiner Türschwelle tot zusammen.
Im Juni wird das Spruchkammerverfahren gegen
Zilcher posthum eingestellt. Laut einer Aktennotiz vom 4. Dezember hatte Zilcher
lediglich als „Mitläufer“ eingestuft werden sollen, wie generell bei inaktiven
Parteimitgliedern üblich.
Die 5. Sinfonie wird postum in Hamburg unter Eugen Jochum
uraufgeführt
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